Der Lagerhallenbrand ist bis heute das grösste Feuer, welches in Arlesheim brannte.

Schorenweg, Brand bei Firma XY, Lagerhalle, lautete die Meldung. Nach Rückfrage hiess es bloss, es brenne dort und rauche stark. Der genaue Standort war auch der Einsatzzentrale nicht klar. Als der Einsatzleiter im Gebiet Schorenweg eintraf, fand er die Einsatzstelle jedoch aufgrund der Rauchentwicklung sofort. In der an die grosse Lagerhalle angebauten Werkstatt war eine grosse Rauchentwicklung feststellbar. Die Türen waren abgeschlossen. Beim Erkunden entschloss der Einsatzleiter sofort weitere Mittel aufzubieten. Es wurden als Nachbarhilfe die Feuerwehr Münchenstein und die Stützpunktfeuerwehr Reinach aufgeboten. Kurz nach Eintreffen des Tanklöschfahrzeuges, noch während des ersten Löschangriffs erfolgte die Durchzündung in der Werkstatt. Die Scheiben gingen in Brüche und der Raum stand in Vollbrand. Ein aufbrechen der Türe und ein Innenangriff wurde nach ersten Explosionen abgebrochen, zudem waren wir in der Anfangsphase nur gerade mit 6 Mann auf Platz. Da zwischen der betroffenen Werkstatt und der grossen Halle kein Brandabschnitt und keine Türe vorhanden war, erfolgte der Übergriff umgehend. Die inzwischen eingetroffene Feuerwehr Münchenstein erhielt daher den Auftrag, eine weitere Ausbreitung in der Halle Richtung Münchenstein zu verhindern. Die ebenfalls eingetroffene Stützpunktfeuerwehr Reinach erhielt den Auftrag, Seite Birs zu halten. Die Feuerwehr Arlesheim hielt die Stirnseite der Halle auf Seite Arlesheim sowie die dort angebaute Trafostation. Da hier 13000 V vorhanden waren, konnte der massive Löschangriff erst nach der Meldung „Gebäude stromlos“ erfolgen. Ein weiteres Problem war die Wasserversorgung. Bereits schon mit 3 Feuerwehren auf Platz war die Wasserleistung des Hydrantennetzes ungenügend, obwohl die Leistungen der Hydranten in diesem Gebiet als sehr gut bezeichnet werden können. Es wurde unverzüglich eine Motorspritze an die Birs befohlen. Des Weiteren wurden die Stützpünktfeuer Muttenz mit Drehleiter und die Berufsfeuerwehr Basel mit Drehleiter aufgeboten. Zur Unterstützung der Wasserversorgung wurde durch die Feuerwehr Reinach mit dem Schlauchausleger eine zweite Zubringerleitung ab einer zweiten Motorspritze an der Birs verlegt. Eine dritte Motorspritze an der Birs versorgte die Feuerwehr Muttenz zusätzlichem Wasser. Ebenso wurde von der Berufsfeuerwehr Basel der Hydro-Sub angefordert, womit dann endgültig genug Löschwasser zur Verfügung stand. Die Feuerwehr Muttenz erhielt den Abschnitt Seite SBB zusammen mit der Berufsfeuerwehr Basel. Die Drehleiter der BF Basel wurde dem Abschnitt Münchenstein zugeteilt. Ab 14 Uhr wurden stündlich Lagerapporte mit allen beteiligten Diensten durchgeführt. Schon bald musste die Halle aufgegeben werden und es war das Ziel, ein Übergreifen auf weitere Gebäude zu verhindern. Dies wurde dann auch erreicht. Ebenso wurde die Trafostation gehalten, sodass am Freitag die umliegenden Gebäude wieder mit Strom versorgt werden konnten. Auch konnten Teile einer Zimmerei in der Mitte der Halle gerettet werden. Um 20 Uhr war der Brand unter Kontrolle, um 21 Uhr konnten die Nachbarfeuerwehren ausser Münchenstein entlassen werden. Die Beleuchtung und die Verpflegung während der ganzen Nacht wurden vom Zivilschutz übernommen. Um 23 Uhr rückten alle Kräfte ausser der Brandwache ein. Die Brandwache bestand aus je 5 Mann der Feuerwehren Arlesheim und Münchenstein, sowie je einem TLF. Am Freitagmorgen wurde der ganze Schadenplatz abgesperrt und eine Bewachung rund um die Uhr durch die Securitas organisiert. Um 12 Uhr wurde die Brandwache komplett aufgelöst, Es blieben jedoch 4 Druckleitung ab Hydrant auf Platz. Am Freitagabend wurden wir nochmals von der Securitas aufgeboten, um aufflackernde Brände nach zu löschen. Am Samstag wurde auf Anordnung des AUE das gesamte Löschwasser im Keller (250 m3) durch Lastwagen einer Kanalreinigungsfirma unter unserer Leitung und Aufsicht ausgepumpt und in der Kläranlage entsorgt. Am Samstagabend um 18.00 Uhr konnte der Einsatz für die Feuerwehr endgültig abgeschlossen werden. Am Montagmorgen begann unter Mithilfe von Zivilschutzangehörigen die Ermittlung des Kriminaltechnischen Dienstes. Am Mittag wurde die Brandruine schliesslich frei gegeben.
Es standen in Spitzenzeiten rund 275 Personen von folgenden Organisationen und Diensten im Einsatz: FW Arlesheim, FW Münchenstein, StpktFW Reinach, StpktFW Muttenz, BF Basel, Bezirksfeuerwehr Basel, Chemiewehr Baselland, Polizei BL, Sanität Käch, AUE, BGV, EBM, IWB, Zivilschutz Arlesheim, Zivilschutz Münchenstein, Notfunkcorps und zur Ablösung der FW Müchenstein die Feuerwehr Dreispitz.
Wir danken allen Beteiligten für Ihren Einsatz und die tadellose Zusammenarbeit.
Laut Medienmitteilung der Polizei BL vom 10.06.05 gehen die Erkenntnisse bezüglich Brandenstehung in Richtung technischer Ursache. Es gibt keinerlei Erkenntnisse und/oder Hinweise, welche auf Brandstiftung hinweisen. Weitere Abklärungen sind jedoch noch im Gang oder werden noch getätigt.